• Richtig und falsch: Werte werden von Eltern an ihre Kinder weitergegeben

 

Sie haben sich sicherlich schon häufiger Gedanken darüber gemacht, was für ein Mensch Ihr Kind wohl werden wird, wenn es groß ist, ob Sie es richtig und konsequent erziehen usw. Vielleicht wurden Sie sogar von Verwandten oder Freunden kritisiert, weil Sie Ihrem Kind angeblich zu viel durchgehen lassen oder zu streng sind. Wie auch immer… Sie sollten wissen, dass Ihr Kind sich in einer äußerst wichtigen Phase seines Lebens befindet, in der die Grundlagen für seine Persönlichkeit und seine Identität gebildet werden – dabei spielen Sie als Mutter eine zentrale Rolle!

 

Mit Unterstützung von Laura Cuadrado, Kinder- und Jugendpsychologin am spanischen Institut für Psychologische Studien ISEP, das sich der Ausbildung und Praxis im Bereich Klinische Psychologie, Pädagogik und Gesundheit widmet, beantworten wir Ihnen einige häufig gestellte Fragen dazu, wie man einem Kind beibringt, zwischen „Richtig“ und „Falsch“ zu unterscheiden:

 

Muss ich sehr streng mit meinem Kind sein, wenn es sich schlecht benimmt?

Nein, aber es ist wichtig, dass Ihr Kind zwischen „Richtig“ und „Falsch“ unterscheiden kann. Daher müssen Sie von Anfang an der Disziplin arbeiten. Disziplin in diesem Sinne heißt, dass Sie Ihrem Kind moralisch richtiges Verhalten beibringen und dabei bestimmte Grenzen setzen.Sie werden viel Geduld haben und tolerant sein müssen, denn die kleine Kinder können weder ausreichende Schlüsse ziehen noch haben sie genügend Selbstkontrolle.

 

 

Woher weiß ich, wo diese Grenzen sind?

Wenn die Rede von Grenzen ist, dann bedeutet dies, dass bestimmte Regeln (z. B. im Hinblick auf das Verhalten beim Essen, das Einhalten von Uhrzeiten etc.) aufgestellt werden. Wenn Sie keine Regeln aufstellen, ist es für Ihr Kind schwieriger, zwischen „Richtig“ und „Falsch“ zu unterscheiden. Die Grenzen, die dem Kind aufzeigen, wann ein Verhalten richtig bzw. falsch ist, legen die Eltern selbst fest – und zwar gemäß ihrer eigenen Erziehung, die sie früher genossen haben, und gemäß ihren persönlichen Erfahrungen. Selbstverständlich spielt im Hinblick auf Grenzen auch die Erziehung vonseiten der Schule eine Rolle.

 

 

Wie setze ich Grenzen durch?

Normalerweise betrachten Kinder ein Verhalten, das keinerlei Sanktionen nach sich zieht, als korrekt. Sie sollten daher eine angemessene Konsequenz oder „Strafe“ verhängen,wenn Ihr Kind etwas tut, das nicht in Ordnung ist. Bestrafen heißt jedoch nicht, dass Sie Ihr Kind anschreien oder ihm aggressiv begegnen. Sollten Sie sich dazu hinreißen lassen, zeigen Sie Ihrem Kind damit, dass Konflikte auf diese Weise gelöst werden können!

Es ist weitaus besser, wenn Sie Ihr Kind, wenn es sich falsch verhält, auf dieses unerwünschte bzw. unangebrachte Verhalten zunächst aufmerksam machen und es dann ermahnen und daran hindern, dieses Verhalten fortzusetzen. So zeigen Sie ihm, welches Verhalten in bestimmten Situationen von ihm erwartet wird. Verhaltensweisen und Tätigkeiten, auf die eine positive Konsequenz folgt, werden in Zukunft eher wiederholt – folgen negative Konsequenzen, wird das jeweilige Verhalten eher vermieden.

 

 

Wie lege ich fest, was richtig ist und was nicht?

Lassen Sie in dieser Hinsicht besondere Sorgfalt walten.Ihre eigene Wahrnehmunghat einen großen Einfluss auf die Ausbildung des Wertesystems Ihres Kindes. Um vernünftig zwischen „Richtig“ und „Falsch“ zu unterscheiden, sollten Sie sich in Ihr Kind hineinversetzen und erkennen, was „Richtig“ und „Falsch“ für das Kind bedeutet.

 

Silvia Yankelevich, Leiterin der Fachpraxis für Kinder- und Jugendpsychologie Crecer, Sentir y Pensar (deutsch: Wachsen, Fühlen und Denken) ist der Überzeugung, dass es für das erfolgreiche Setzen von Grenzen besonders von Bedeutung ist, einen „guten Draht“ zu Ihrem Kind aufzubauen, indem Sie viel miteinander reden und ihm dadurch klarmachen, welche Werte wichtig sind. Sie betont außerdem die Bedeutung des „sozialen Kontexts, der schulischen Erziehung, der zu vermittelnden Werteordnung und der Kommunikation zwischen Eltern und Kind“. „All dies bildet das Moral- und Werteverständnis des Kindes aus“, so Yankelevich.

 

Ferner ist wichtig, dass sich das Kind in seinem Zuhause zugehörig fühlt und merkt, dass es die gleichen Rechte und Pflichten hat wie die übrigen Familienmitglieder. Das Zuhause muss ein Ort sein, wo sich das Kind sicher fühlt und sich ohne Angst vor unangenehmen Folgen ausdrücken kann.

 

Und wie sieht es mit Ihnen aus? Haben Sie wirksame Strategien und Methoden, um Ihren Kindern beizubringen, was richtig und was falsch ist? 

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